Bereits im ersten Semester legen die Teilnehmenden mit den neuen Modulen Führungskompetenzen und Coaching den Grundstein für eine menschenzentrierte Transformation. Sie analysieren ihr eigenes Führungsprofil, trainieren situatives Führen und lernen Coaching Modelle kennen, um Teams zu motivieren, Konflikte zu lösen und Veränderungsprozesse kulturell zu verankern.
Auf dieser Basis erwerben sie auf der betriebswirtschaftlichen Ebene die Fähigkeit, Effizienz und Digitalisierungsinitiativen in eine ganzheitliche Wertschöpfungs- und Finanzlogik einzubetten. Moderne Controlling Instrumente, Scenario Based Accounting und ESG Reporting schaffen Transparenz darüber, wie Lean und KI Investitionen das Betriebsergebnis, den Cashflow und die Nachhaltigkeitsbilanz beeinflussen.
Der zweite große Themenstrang bildet Operational Excellence in seiner neuesten Ausprägung. Wertstromdesign, Total Productive Management und Rüstzeitoptimierung werden nicht als Selbstzweck gelehrt, sondern als Vehikel, um Ressourcenverbrauch zu senken, Durchlaufzeiten zu verkürzen und Innovationsgeschwindigkeit zu steigern. Digitale Sensorik, Real Time Dashboards und Process Mining Pakete machen Verschwendung sichtbar, bevor sie zu Kosten werden. Aktuelle Studien bestätigen, dass drei Viertel der Unternehmen bereits Pilot KI Projekte in der Fertigung laufen haben. Ohne beherrschte OPEX Methoden laufen diese Projekte Gefahr, sich auf Insellösungen zu beschränken. Der Studiengang verknüpft deshalb klassische Lean Werkzeuge mit algorithmischer Prognosefähigkeit – ein integrierter Ansatz, den führende Beratungshäuser als „Next Generation Operational Excellence” beschreiben.
Der dritte Baustein widmet sich der Transformation von Lieferketten. Resilienz, Transparenz und ESG Konformität werden durch KI-gestützte Nachfrageprognosen, digitale Control Towers und additive Fertigungstechnologien adressiert. Das weltweite Marktvolumen für Digital Transformation Lösungen wird 2025 auf mehr als zwei Billionen US Dollar taxiert. Gleichzeitig verpflichtet die EU Directive Unternehmen, Umwelt und Menschenrechtsrisiken in ihrer gesamten Wertschöpfungskette zu identifizieren und zu minimieren. Der Lehrplan zeigt praxisnah, wie Datenströme aus Produktion, Logistik und Beschaffung verschmelzen, um Echtzeit Entscheidungen zu ermöglichen und regulatorische Auflagen nachweislich zu erfüllen.
Erst im dritten Semester folgt das vertiefende Modul Strategisches Management. Aufbauend auf den zuvor erarbeiteten Controlling, OPEX und Leadership Kompetenzen schärfen die Studierenden hier ihren Blick nach vorn: In sogenannten Strategy Sprints simulieren die Teams Marktentwicklungen, testen Hypothesen mit Rapid Prototyping und entwerfen adaptive Roadmaps, die sich quartalsweise aktualisieren lassen. Damit verinnerlichen sie eine Planungsphilosophie, die schneller agiert als klassisches Drei Jahres Budgetieren und gleichzeitig echte Lernschleifen etabliert.
Flankiert werden alle Inhalte von Einheiten zu Change-Management und agilem Projektmanagement, sodass ein Kompetenzprofil entsteht, das Prozessdenken, Digital Know how und menschenzentrierte Führung in sich vereint – zeitlich so angeordnet, dass Leadership Skills früh wirksam werden und strategische Steuerung auf einem soliden operativen Fundament aufbauen kann.
© 2025 Hochschule Ansbach