Im März 2023 begannen nicht nur Studierende das neue Semester an der Hochschule Ansbach, es zogen auch zahlreiche neue Kolleginnen ein. Zwei Bienenvölker, die durch den Dozenten Prof. Dr. Simon Gollisch und Herrn Christian Riess aus privatem Besitz bereitgestellt wurden, fanden an der Hochschule Ansbach ein neues Zuhause. Mit direkter Aussicht auf das Brücken-Center wohnen zunächst rund 15.000 Bienen auf dem Dach des 92er Gebäudes.

Nach einer theoretischen Einführung in die Imkerei durch Dr. Nicole Höcherl, die an der Hochschule Triesdorf eine Bienenzucht betreut, ging es schon bald an den praktischen Teil. Mit einem Besuch im Bienenfachgeschäft in Blaufelden begann Ende März für das Beschaffungsteam die Arbeit. Nach eingehender Recherche wurde hier von Bienenwabe über Imkerjacke bis hin zum Smoker eine komplette Grundausstattung gekauft und anschließend auf dem Dach verstaut. So sind die 20 Kursteilnehmerinnen und -teilnehmer, die aus allen drei Fakultäten stammen, sowie alle weiteren Besucher vor den Stichen der Bienen geschützt und können sie von ganz nah betrachten.

Im April wurden die im Rahmen einer durch Prof. Stefan Weiherer betreuten Projektarbeit angefertigten Beuten übergeben und ebenfalls feierlich auf dem Dach aufgestellt.

Sowohl die von Studierenden gebauten, als auch die zuvor neu gekauften Beuten wurden eingeölt, die Waben eingelötet und somit einsatzbereit gemacht. Diese müßigen, aber notwendigen Arbeiten übernahmen die Studierenden des Imkermoduls gemeinsam mit ihren Dozenten an einem stürmischen Aprilvormittag, genossen aber anschließend auch ihre Belohnung: Ameisenkuchen!

Zeitgleich begannen die Marketinggruppe, das Honiganalyseteam und das Kommunikationsteam mit ihren Aufgaben. Es wurden Vorschläge für das Logo vorgestellt, Pollen analysiert und ein Imagevideo gedreht. Parallel konnten die Studierenden immer wieder bei der Kontrolle der Bienenvölker dabei sein und auch selbst imkern. Das Team der Ablegerbildung gründete mit der Hilfe verschiedener Methoden mehrere neue Völker, die mittlerweile selber Honig produzieren.

Nach zahlreichen Diskussionen bezüglich Namen, Etikettendesign und Vermarktung konnte Anfang Juni der erste Blütenhonig der Hochschule Ansbach geerntet werden. Als erstes öffneten die Studierenden zunächst die Waben, damit diese in der anschließenden Fahrt in der Zentrifuge vollständig geleert werden können. Nach mehreren Durchgängen wird der Honig im letzten Schritt gefiltert und muss über mehrere Tage aushärten. Nach der finalen Prüfung des Wassergehaltes und einer weiteren Qualitätsanalyse kann er in die vorbereiteten Gläser gefüllt werden. Rund 34 Kilo wurden in der ersten Saison durch die fleißigen Arbeiterinnen erwirtschaftet. Der Honig wird nun innerhalb der Hochschulfamilie verkauft.