Steckbrief

TItelILERo, ein Satellitenprojekt von Listen(n) (externer Link) (ein ökologisches Soundprojekt der Arizona State University)
ProjektpartnerKreisklinik Roth
Forschungsteam

Prof. Dr. Cornelius Pöpel (Projektleitung), Prof. Dr. rer. nat. Roland Schnurpfeil (Studiengangleiter Medizintechnik), Robert Krämer (Wissenschaftlicher Mitarbeiter), Claudio Muñoz Pilonitis (Austauschstudent Universidad de Chile), Julia Koch und Marcel Freivogel (Masterstudierende der Medizintechnik), Andreas Uhl (Masterstudent Multimediale Information und Kommunikation), Prof. Dr.-Ing. Michael S. J. Walter (Beratung Konstruktionsupdate des ILERo)

FinanzierungKreisklinik Roth
Zeitraum9 Monate

Worum geht es?

Fördern virtuelle Naturgeräusche in Verbindung mit 360-Grad Landschaften die Genesung von Patient*innen? Das untersucht Prof. Dr. Cornelius Pöpel mit seinem Team in der Geriatrischen Reha am Kreisklinikum Roth. Dafür hat die Forschungsgruppe dort einen Raum der „immersiven Audio Erfahrung“ (kurz: ILERo) aufgebaut. Der ILERo ist ein sechseckiger Raum, bestehend aus sechs Leinwänden und 14 Lautsprechern, die gemeinsam ein virtuelles Naturerlebnis kreieren.

Ansprechpartner

Prof. Dr. Cornelius Pöpel ist der Sound-Experte an der Hochschule Ansbach. Der Leiter des Kompetenzzentrums für Sound und Interaktion (KOSI) verfügt über mehr als 30 Jahre Erfahrung in der Produktion und Wahrnehmung von Audiosignalen. Vor seiner Forschungsprofessur an der HS Ansbach arbeitete er an verschiedenen Musik- und Medienhochschulen und erstelle unter anderem Soundproduktionen für das ZDF und den Schweizer Rundfunk. Im Bereich Zusammenhang zwischen Klang und Gesundheit hat er bereits in seinem Musikstudium geforscht. Er thematisiert dies nun mit internationalen Partnern von der Arizona State University (USA) und der Universidad de Chile.

Kontaktdaten: cornelius.poepel@hs-ansbach.de

Fragen an Prof. Dr. Cornelius Pöpel

Wie lautet das Ziel Ihres Projektes?
„Wir wollen herausfinden, ob sich virtuelle Klanglandschaften in Verbindung mit einem stehendem Rundumbild positiv auf das Wohlbefinden und die Gesundheit von Patient*innen in einer geriatrischen Station auswirken können.“

Wie sind Sie vorgegangen um dieses Ziel zu erreichen?
„Wir haben den ILERo für einen Monat in der Geriatrie am Klinikum Roth in zwei verschiedenen Modi aufgebaut. Zum einen war die Installation frei zugänglich für Besucher*innen und zum anderen haben wir eine wissenschaftliche Studie mit Patient*innen durchgeführt. Diese haben die virtuelle Klanglandschaft des ILERo 15 Minuten lang auf sich wirken lassen. Im Forschungsteam haben wir das Befinden der Patient*innen durch einen Fragebogen überprüft und sowohl vorher als auch nachher ihre Biosignale gemessen.“

Was ist das Besondere am Projekt?
„Wir bieten Menschen, die das Krankenhaus nicht verlassen können, eine einzigartige Naturnähe. Im ILERo empfangen die Patient*innen Klänge im 360-Grad-Radius ohne VR-Brille oder Kopfhörer aufsetzen zu müssen. So sinkt für ältere Menschen die Hemmschwelle den ILERo auszuprobieren. Zusätzlich gibt es in unserem Raum die Möglichkeit Klangtherapien durchzuführen oder den Patient*innen personalisierte Szenarien wie Aufnahmen des eigenen Gartens vorzuspielen.“
 

Inwiefern profitierte Ihr Kooperationspartner von ILERo?
„Die Kreisklinik Roth zeigt durch die Kooperation ihr Interesse an den aktuellen Entwicklungen der Medizintechnik und erhält durch unsere Forschungsergebnisse Ideen für neue Therapiekonzepte. Zudem erhält das Klinikum durch die überregionalen Projektveröffentlichungen eine hohe Medienaufmerksamkeit.“

Inwiefern profitiert die HS Ansbach von dem Projekt?
„Virtuelle Klanglandschaften haben auf dem wachsenden Gesundheitsmarkt ein enormes Potential und davon profitieren unsere Studierenden. Sie lernen durch Kooperationsprojekte wie ILERo, immersive 3D-Audiosysteme mit zu entwickeln. Dieses Knowhow kann ihnen als Sprungbrett dienen, sich nach dem Studium mit einer innovativen Projektidee selbstständig zu machen.“

Welche besondere Fachkompetenz bringt das Forschungsteam mit?
„Unser Projektteam hebt sich durch die interdisziplinären Fachkenntnisse von anderen Forschungseinrichtungen ab. Herr Freivogel und Frau Koch bringen als angehende Medizintechniker fundiertes Wissen in der Biosignalmessung und der Elektrotechnik mit. Robert Krämer ist für die wissenschaftliche Ausführung der Studie verantwortlich und bei der Konstruktion des ILERo hat uns mit Prof. Dr.-Ing. Walter ein Fachmann aus den Ingenieurswissenschaften unterstützt. Als Projektleiter verfüge ich zudem über Erfahrung mit 3-D Audioaufnahmen und binde mit den Forschungskollegen aus von der Arizona State University und der Universidad de Chile international renommierte Partner in das Projekt ILERo mit ein.“

Das Interview führte Benno Krieger.